Mein liebes Kind
Lord Capulet:
Mein liebes Kind, mein Augenstern,
es geht geschwind, dann bist du fern.
Aus einem Kind, wird eine Frau,
mit jedem Jahr‘, ich seh’s genau.
Hat man ein Kind, als Himmelspfand,
für jedes Leid, in Teufelshand.
Mit einem Kind, wird guter Rat,
trotz aller Sorg‘, schnell zum Verrat.
Mit einem Kind, leb ich durch sie,
sie ist mein Blut, ich geb für sie mein höchstes Blut.
Und ich verderb‘ die Männerbrut,
ich liebe sie, sie ist mein Blut.
Und ich verfluch die Männerbrut.
Mit einem Kind, da fürchtet man,
dass sie betört, ein Scharlatan.
Mit einem Kind, hab ich nie mehr,
die Frau’n verletzt, wie bisher.
Mit einem Kind.
Wie ich sie hass, die Männergier,
ich kenn den Blick, er gilt nur ihr.
Und Gott, der Tag, der sie mir nimmt,
und angesagt, er kommt bestimmt.
An diesem Tag, ich dann verzag,
verschließe fest, im stillem Grab.
Mein Herz da ich es nicht ertrag.
Mit einem Kind hört man nie auf,
hört man nie auf, den Lebenslauf durch die Wut,
ein Leben lang bis hin zum Tod.
Dass sie versteh’n, wenn ich ihr geb mein Wort.
Wie sie mich quält, mit gleichem Schmerz.
Kein Leben schenkt, und an mich denkt,
der sie so liebevoll gehen (?).
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